Hausschwamm

Strangmyzel des Echten Hausschwamms in einer Kunststoffschale auf der „Suche“ nach neuer Nahrung

Der Echte Hausschwamm ist in unseren Breiten der gefährlichste holzzerstörende Pilz. Wie mehrere andere holzzerstörende Pilze verursacht er eine Holzzerstörung, bei der Würfelbruch und die so genannte Braunfäule sichtbar werden. Dabei wird die Zellulose des Holzes zerstört und das Lignin bleibt überwiegend erhalten.

Der Echte Hausschwamm soll sich nach Meinung vieler Experten dadurch von den anderen Pilzen, die Würfelbruch und Braunfäule verursachen, unterscheiden, dass er sich das benötigte Wasser über seine Stränge beschaffen und somit auch trockenes Holz befallen könnte. Ob das wirklich stimmt, erscheint mir nach meinen Erfahrungen zweifelhaft. In jedem Fall aber kann der Echte Hausschwamm anorganische Stoffe überwachsen oder auch durch Putz und Mauern hindurch wachsen.

Da der Echte Hausschwamm die Tragfähigkeit des befallenen Holzes völlig zerstören kann, ist nicht selten Gefahr im Verzug. Warum der Echte Hausschwamm sich manchmal sehr schnell entwickelt und manchmal bei ähnlichen Bedingungen kaum wächst, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Die Untersuchung des Echten Hausschwamms im Labor ist schwierig, da er auf Holz in Baudimensionen nicht einfach zu kultivieren ist.

Nach Feststellung des Echten Hausschwamms ist eine sorgfältige und verantwortliche Sanierungsplanung, die auch Bauteile, die nicht aus Holz sind, einschließen muss, erforderlich.

Nach meiner Auffassung wird oft aus übergroßer Vorsicht oder aus Unkenntnis oder aber aus Profitstreben bei der Sanierung von Gebäuden mit Befall durch holzzerstörende Pilze ein zu großer Aufwand getrieben (Radikalsanierung). Nicht selten wird ein nicht mehr aktiver Befall (der Hausschwamm ist abgestorben) genauso behandelt, als läge ein sich ausbreitender Befall vor.

Der Echte Hausschwamm kann nur leben, wenn Feuchtigkeit zumindest in der Nähe vorhanden ist. Dort wo man Feuchtigkeit nach der Sanierung nicht ausschließen kann (siehe auch Feuchte Keller) sollte man wenn möglich auf den Einbau von Holz ganz verzichten.

Dort wo sicher ausgeschlossen werden kann, dass der Echte Hausschwamm zukünftig an die benötigte Feuchtigkeit kommt, kann man die Sanierungsempfehlungen der DIN 68 800 nach meiner Auffassung auch unterschreiten und damit erhebliche Kosten einsparen. Mir ist bekannt, dass ich damit eine Minderheitenmeinung vertrete, aber ich habe schon vielfach Sanierungen von mit Echtem Hausschwamm befallenen Bauteilen geplant, bei denen keine Radikalsanierung betrieben wurde. In keinem der Fälle ist es auch nach mehreren Jahren zu einem Aufleben des Befalls gekommen.

Für eine Beratung zum Echten Hausschwamm ist eine Untersuchung vor Ort unverzichtbar.